Grün und umweltschonend in den Urlaub reisen – mit unseren Tipps kein Problem
Freitag, 25. Juni 2021
Nicht erst seit dem Beginn des deutschen politischen Wahlkampfes ist der Klimaschutz in Deutschland sprichwörtlich in aller Munde. Seit einigen Jahren wächst das Umweltbewusstsein vieler deutscher Bürger – und somit auch Urlauber. Trotzdem gelten die Deutschen als „Urlaubsweltmeister“ – allerdings zeigen aktuelle Statistiken, dass viele Urlauber aus unserem Land zukünftig zwar nicht auf das Reisen und ihren Urlaub verzichten möchten, aber zumindest weniger fliegen und „grün reisen“ wollen. Der Vorsatz ist das eine, die Umsetzung bekanntermaßen das andere. Hier erfahren Sie die besten Tipps und Tricks, um möglichst klimafreundlich durch den Erholungs- oder auch Abenteuerurlaub zu kommen.

Endlich wieder unbeschwert und ohne Corona-Sorgen in den Urlaub reisen – nun ist das fast wieder vollständig möglich. Aber wie sieht es dabei mit dem Klimaschutz aus? Foto: IvaCastro / Pixabay
Reisen ist und bleibt des Deutschen liebstes Hobby
Ob es daran liegt, dass es in Deutschland nur selten verlässliches Urlaubswetter gibt oder hierzulande einfach nicht so viele pittoreske Urlaubsdestinationen und Unterhaltungsorte zu finden sind, ist kaum verlässlich zu beantworten. Sicher ist allerdings zweifelsohne, dass die Deutschen nicht erst seit gestern sehr gerne ihr Heimatland verlassen – zumindest für kurze Zeit, um an weit entfernen, verträumten Plätzen ihren Urlaub zu bestreiten.
Lange Zeit war daran auch nichts Verwerfliches zu finden, ganz im Gegenteil, unsere gesamte Reisebranche profitierte davon, das ist kein Geheimnis und vollkommen legitim. Spätestens seitdem das Bewusstsein für den „gesundheitlichen“ Zustand unseres Planeten aber gewachsen ist und auch noch weiter steigt, plagt den einen oder anderen doch ein leicht schlechtes Gewissen beim Urlaubsantritt, speziell wenn es mit dem Flugzeug, Sack und Pack wie vielen Freunden und Verwandten an weit entfernte Orte gehen soll.
Im Jahr 2019 wurde in Deutschland gar ein neuer Rekord aufgestellt, was Urlaubsreisen anbelangt. Knapp 55 Millionen deutsche Urlaubsreisende hat es noch vor zwei Jahren – vor dem Beginn der Corona-Pandemie – gegeben, die mindestens fünf Tage in den Urlaub verreist sind. Insgesamt wurden über 70 Millionen Reisen unternommen, dabei wurden knapp 73,1 Millionen Euro ausgegeben, pro Person beliefen sich die Urlaubsausgaben auf durchschnittlich 1.030 Euro.
Deutsche wollen grundsätzlich weniger in den Urlaub fliegen
Dass es mit der These über die Deutschen als Reiseweltmeister nicht allzu weit hergeholt ist, belegen also die Zahlen. Dies muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass der Deutsche per se nicht an Klimaschutz denkt oder daran womöglich nicht einmal ein verantwortliches Interesse verspürt – ganz im Gegenteil.
Zwar machten sich jüngst nach der Öffnung der deutschen Lieblingsurlaubsinsel unmittelbar zahlreiche deutsche Reisende auf den Weg in den Urlaub auf Mallorca, viele deutsche Urlauber sagen aber zeitgleich, dass sie in Zukunft ihre Urlaubsflüge deutlich reduzieren möchten – und das obwohl die Angebote lukrativer Urlaubsangebote aktuell immens steigt, wie allein ein Blick auf die Reise Deals des Schnäppchenportals Mein-Deal beweist.
Wie allerdings das Ergebnis einer Umfrage des Deutschlandtrends unter deutschen Urlaubsreisenden aus dem Jahr 2019 aufzeigt, scheint das Fliegen unter deutschen Urlaubern gar nicht das eine große bestimmende Thema zu sein. Demnach stiegen 63 Prozent aller aus Deutschland Verreisenden entweder gar nicht oder lediglich selten in ein Flugzeug, um in den Urlaub zu fahren bzw. zu fliegen. Den konkreten Zahlen zufolge:
- Fliegen circa 30 Prozent der Deutschen innerhalb eines Jahres ein- bis maximal zweimal
- Gibt jeder Vierte an, in unmittelbarer Zukunft deutlich seltener mit dem Flugzeug in den Urlaub zu reisen
- Wollen elf Prozent zukünftig eher noch häufiger in den Urlaub fliegen, dies gilt insbesondere für 18- bis 49-Jährige
- Sind es insbesondere Jüngere, Besserverdienende oder Akademiker, die vergleichsweise häufig Flugreisen zu Urlaubszielen unternehmen
Sind grüne Urlaubsreisen möglich? Wenn ja, wie genau?
Wenn Sie sich selbst zu den „LOHAs“ zählen, dann werden Sie gewiss vor Ihrem nächsten Urlaub überlegen, wie Sie klimaneutral oder zumindest klimafreundlich in den Urlaub verreisen können, ohne oder wenigstens kaum auf Komfort und Urlaubsfeeling verzichten zu müssen. Aber geht das überhaupt oder bleibt der Traum vom grünen Reisen eine Utopie?
Geht es nach dem Autor Harald Willenbrock vom Magazin GEO müssen mehr Verantwortung für Mutter Erde zu übernehmen nicht gleichbedeutend damit sein, auf Erholung, Spaß und seinen persönlichen Traumurlaub verzichten zu müssen. Allerdings spiele bewusstes Reisen eine maßgebliche Rolle – und das Thema Kompensation.
Allerdings würde all dies nicht ausreichen, um tatsächlich klimaneutral zu reisen, vor allen Dingen mit dem Flugzeug. Dies sei rechnerisch eher kaum bis gar nicht möglich; anders hingegen das Vorhaben, seine individuelle CO2-Bilanz zu reduzieren. Dies könne jeder mit bereits zwei de facto simplen Maßnahmen:
- Klimafreundliche Reiseziele plus umweltfreundlich reisen
Anstatt mit dem Flugzeug lohne es sich aus Umweltperspektive insbesondere, den Bus oder die Bahn zu nehmen. So würde pro Person deutlich weniger CO2 produziert. Dies ist natürlich aber nicht immer so einfach möglich, weswegen es immer eine Überlegung wert sei, sich möglichst nahgelegene Urlaubsziele auszusuchen. Gar nicht selten existieren nämlich relativ nah zum eigenen Wohnort interessante und unentdeckte Reiseziele. - CO2-Kompensation betreiben
Die zweite Säule klimafreundlichen Urlaubsreisens ist der Ausgleich von CO2. So können auch Privatpersonen heutzutage auf unterschiedlichen Seiten beispielsweise Ausgleichszertifikate erstehen, um so Klimaschutzprojekte zu unterstützen und für eine bessere persönliche CO2-Bilanz zu sorgen. Offensichtlich ist dies aber weniger mit Aufwand und Verzicht, dafür aber mit etwas finanziellem Mehraufwand verbunden.
Manch einer dürfte dazu nicht bereit sein – zumindest bis er oder sie die eigene CO2-Bilanz errechnet, was relativ einfach über Online-Rechner möglich ist. Dies hat übrigens auch Harald Willenbrock getan, der zur Erkenntnis gelangt ist, dass es eben keinen „supersolventen Gönner“ gebe, der „unsere tiefrote Bilanz eines Tages auf wundersame Weise ausgleichen“ könnte. Wenn ein jeder aber nur ein wenig mehr auf grünes Reisen achtet, dürfte dies auch gar nicht notwendig sein.