Italien will Espresso zum UNESCO-Weltkulturerbe erklären lassen

Donnerstag, 27. Januar 2022

Die Italiener versuchen aktuell, ein weiteres Weltkulturerbe zu ihrer ohnehin schon umfangreichen UNESCO-Liste hinzuzufügen. Dabei handelt es sich um den Espresso.

Espresso

Italien und Genuss gehören einfach zusammen. Nach der neapolitanischen Pizza soll nun auch Espresso zum immateriellen Weltkulturerbe werden.

Italienischer Espresso bald Weltkulturerbe?

Normalerweise denkt man, wenn man den Begriff UNESCO-Weltkulturerbe hört, zunächst an ein monumentales Bauwerk, jedenfalls eines, das von außerordentlicher geschichtlicher Bedeutung ist, so wie bspw. das Kolosseum als eines der Sieben Weltwunder der Moderne. Auch Teile von Städten oder sogar ganze Städte können UNESCO-Weltkulturerbe sein. Die Italiener haben damit bereits ausreichend Erfahrung, denn UNESCO-Stätten kann man im Italien Urlaub zahlreich besuchen.

Auf der Liste italienischer UNESCO-Weltkulturerbestätten befinden sich unter anderen die historischen Zentren der Städte Florenz und Urbino, die Piazza del Duomo in Pisa und das Forum Romanum, das auf einer Städtereisen nach Rom besichtigt werden kann. Auch die bildschöne Amalfiküste findet sich unter den italienischen UNESCO-Weltkulturerbestätten wieder. In den Schlagzeilen war zuletzt immer wieder zudem Venedig mit seiner Lagune vertreten. Die UNESCO drohte der Lagunenstadt damit, ihr den Welterbestatus zu entziehen, nehme man sich nicht des Problems mit den Kreuzfahrtschiffen an.

Espresso Italiano – auf die Zubereitung kommt es an

Einer der neuesten Neuzugänge auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes wäre allerdings kein Bauwerk und auch keine Altstadt. Tatsächlich soll der Espresso als Symbol des Erbes für Italien anerkannt werden. Das klingt zunächst kurios, es kommt aber seit mehreren Jahren immer wieder vor, dass auch immaterielles Kulturerbe, darunter auch kulturelle und kulinarische Traditionen, ihren Weg auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes finden. Entsprechend könnte sich also bald auch der Espresso dieses Titels erfreuen und sich somit zur neapolitanischen Pizza gesellen. Die wurde nämlich bereits als Weltkulturerbe anerkannt.

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Als Kulturerbe soll sich der Espresso vor allem deshalb qualifizieren, weil die Italiener bei der Zubereitung eines echten „Espresso Italiano“ Wert auf die Einhaltung strenger Regeln legen. Entsprechend wäre der Titel auch mit Verpflichtungen verbunden, denn Italien müsste darauf achten, dass, wann immer ein Espresso Italiano zubereitet wird, dies nach eben jenen strengen Regeln erfolgt. So muss der Espresso von einer ausgebildeten Barista zubereitet werden. Selbst auf die Crema müsste dann penibel genau geachtet werden. Diese muss nach den Vorgaben des Italian Espresso National Institute mindestens zwei Minuten lang gleichmäßig und anhaltend sein, nachdem der Kaffee ungerührt ausgegeben wurde.

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