Kanaren: Illegaler Abtransport von Sahara-Sand

Mittwoch, 15. Mai 2019

Das saharauische Volk wirft der Regierung der Kanarischen Inseln vor, jahrelang widerrechtlich Sand aus der Sahara abtransportiert zu haben. Bereits seit den 70ern importieren die Kanaren hellen Wüstensand, um die schwarzen Strände der Inseln aufzuhellen.

Playa de las Teresitas

Der Playa de las Teresitas verdankt seine helle Farbe dem Sand aus der Sahara.

Haben die Kanarischen Inseln illegal Sand aus der Sahara beschafft? So lautet der Vorwurf der in der Sahara ansässigen Völker, wie Teneriffa News berichtet. Dabei ist es nicht Neues, dass die Kanarischen Inseln Sand zur Aufhellung ihrer Strände importieren. Einer dieser Strände ist der Playa des las Teresitas nahe Teneriffas Inselhauptstadt Santa Cruz. Bis 1973 bestand der beliebte und fast zwei Kilometer lange Strand aus schwarzem Sand – bis man helleren Sand darüberschüttete. Doch da das Meer immer wieder einen Teil des Sandes abträgt, muss nachgebessert und immer wieder neuer Sand aus der Wüste beschafft werden.

Und den gibt es in der Sahara, der größten Trockenwüste der Welt, reichlich. Praktischerweise ist diese auch nur rund 300 Kilometer von den Kanarischen Inseln entfernt. Doch nun haben sich einheimische Volksstämme zusammengetan und klagen die Regierung der zu Spanien gehörenden Kanaren an. Bei den Vorwürfen handelt es sich primär um die Lieferungen zweier Schiffe, die zwischen dem 19. Februar und 7. Mai erfolgt sein sollen. Dabei soll in verschiedenen Häfen auf Gran Canaria, Teneriffa, Lanzarote und Fuerteventura Station gemacht worden sein.

Schwierigkeiten bereitet dabei der völkerrechtliche Status der Westsahara, die sich als unabhängig betrachtet, von Marokko jedoch beansprucht und größtenteils auch kontrolliert wird. Deshalb wurde auf Urteile des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) verwiesen, nach denen die Westsahara und Marokko als getrennte Gebiete anzusehen seien. Absprachen mit Marokko seien demnach nicht rechtskräftig, da die Kanarischen Inseln keine Verträge über Sandlieferungen mit dem saharauischen Volk abgeschlossen haben. Hinzu kommt, dass der Sand gepflegt werden müssen, um keine Lebewesen einzuführen, die der heimischen Umwelt schaden könnten.

Eine Stellungnahme seitens der Kanaren steht noch aus.

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