Kreuzfahrtindustrie will umweltfreundlicher werden

Freitag, 29. November 2019

Kreuzfahrtschiffe überqueren sämtliche Weltmeere und dafür benötigen sie jede Menge Energie. Der CO2-Ausstoß dieser Kreuzfahrtriesen ist erheblich und in Hinblick auf die Erderwärmung nicht mehr zeitgemäß. Um in der Reisebranche attraktiver zu werden, wollen die Inhaber jetzt auf eine modernere Technik umrüsten. Doch wie ist das zu schaffen?

Kreuzfahrt

Die Kreuzfahrtbranche bemüht sich um nachhaltigere Kraftstoffe.

Kreuzfahrten sollen grüner werden

Egal ob es um eine Karibik Kreuzfahrt oder eine Schiffsreise im Baltikum geht, das sogenannte Green Cruising steht momentan im Mittelpunkt der Kreuzfahrtindustrie. Diese steht mit der Umsetzung des ambitionierten Planes, umweltfreundlich zu fahren, vor einer großen Herausforderung. Doch was bedeutet dieses Green Cruising überhaupt?

Professor Bernd Schabbing, tätig an der International School of Management sowie Leiter des Bereichs Eventmanagement und Tourismus, erklärt, dass das Hauptaugenmerk beim Green Cruising in der Verringerung der Umweltbelastung und des Ressourcenverbrauches läge. Bei diesem innovativen Verfahren werden fossile Brennstoffe, wie etwa Schweröl, durch leichtes Heizöl oder Flüssigerdgas ersetzt, so Schabbing.

Die AIDAnova macht es bereits vor. Das beliebte Kreuzfahrtschiff fährt seit 2018 mit dem schadstoffarmen Flüssigerdgas (LNG). Aber auch andere Kreuzfahrtschiff-Unternehmen arbeiten bereits jetzt an einer Veränderung, damit die beliebtesten Kreuzfahrten auch weiterhin attraktiv bleiben. So werden etwa 33 Prozent der Kreuzfahrtschiffe, die gerade neu gebaut werden, mit der LNG-Technologie ausgerüstet. Auch wird an Schiffen gearbeitet, die technisch für synthetische Kraftstoffe konzipiert sind. Flüssiggas soll zudem zunehmend aus Windstrom oder regenerativen Energiequellen gewonnen werden.

Auf Kreuzfahrtindustrie kommen gewaltige finanzielle Belastungen zu

Der Tourismusexperte Bernd Schabbing sieht auf die Kreuzfahrtindustrie erhebliche wirtschaftliche Folgen zukommen. Relativierend fügt er jedoch hinzu, dass die Unternehmen durch die Veränderung von einem Wettbewerbsvorteil profitieren. Immer mehr Passagiere legen, nach seiner Aussage, Wert auf ökologische Aspekte.

Dennoch ist es, laut Meinung von Schabbing, für die Reedereien ein schwieriges Unterfangen. Man wisse eben nicht, wie die Kunden auf die bevorstehenden Preisaufschläge reagieren. In Hinblick auf Nachfrage, lange Refinanzierungszeiträume sowie Mehrkosten sei die Zukunft sehr ungewiss.

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