Medikamente auf Reisen: Die wichtigsten Tipps rund um die Reiseapotheke

Freitag, 18. Februar 2022

Ebenso wie Kleidung und Hygieneartikel sollte eine kleine Hausapotheke auf Reisen nicht fehlen, denn im Urlaub ist Niemand davor gefeit, sich zu verletzen oder krank zu werden. Darüber hinaus sind ältere oder chronisch kranke Menschen auch auf Reisen auf ihre Medikamente angewiesen. Doch was gehört in eine Reiseapotheke und wie verstaue ich diese am besten in meinem Gepäck? Welche Medikamente sind im Flugzeug erlaubt und welche nicht? Diese und andere Fragen rund um die Reiseapotheke beantwortet Ihnen dieser Artikel.

Reiseapotheke

Eine gute Reiseapotheke ist eine echte Hilfe auf Reisen – doch man sollte die Ausstattung vorher planen.

Eine gut sortierte Reiseapotheke kann Ihnen im Urlaub eine große Hilfe sein, denn sie bewahrt Sie vor vielen unangenehmen Situationen. Ob Kopfschmerzen, ein kleiner Schnupfen oder einfach nur ein Sonnenbrand: Haben Sie Ihre kleine Apotheke griffbereit, reisen Sie sicherer und unbeschwerter. Die Zusammenstellung der Reiseapotheke richtet sich ebenfalls nach dem jeweiligen Urlaubsland. Gibt es in dem Reiseland viele Insekten oder reisen Sie in ein warmes Land? Dann empfiehlt sich natürlich die Mitnahme von Sonnenschutzcreme oder Insektenschutzmittel.

Diese Grundausstattung empfehlen wir für Ihre Reiseapotheke:

  • Erste-Hilfe-Set: Verbandsmaterial, Pflaster, Wund-Desinfektionsspray, Mullbinden, sterile Kompressen und Schere
  • Wundheilsalbe
  • Mittel gegen Fieber und Schmerzen mit Wirkstoffen ASS, Paracetamol oder Ibuprofen
  • Fieberthermometer
  • abschwellendes Nasenspray
  • Durchfall-Präparate mit dem Wirkstoff Loperamid oder Elektrolyt-Pulver
  • Medikament gegen Reiseübelkeit mit Wirkstoff Dimenhydrinat
  • medizinischer Mundschutz in ausreichender Anzahl (Corona-Schutzmaßnahme)

Die richtige Reiseapotheke für Säuglinge und Kleinkinder

Reisen Sie mit Säuglingen oder Kleinkindern, gilt es zu beachten, die Reiseapotheke mit kindgerechten Mitteln zu ergänzen. Dazu zählen im Wesentlichen:

  • Nasenspray oder Nasentropfen für Kinder
  • fiebersenkende Präparate in Form von Saft, Tropfen oder Zäpfchen
  • Hustenstiller für Kinder
  • altersgerechte Sonnenschutzcreme ab Lichtschutzfaktor 30
  • mildes Desinfektionsmittel
  • altersgerechtes Arzneimittel gegen Blähungen, Bauchschmerzen oder Durchfall
  • gut verträgliche Wund- und Heilsalbe mit Dexpanthenol

Reiseapotheke für chronisch Kranke: Diese Maßnahmen sind wichtig

Für chronisch Kranke gilt es, beim Zusammenstellen der Reiseapotheke Besonderes zu beachten. Damit Sie ihre wichtigen Medikamente auf Flugreisen stets griffbereit haben, ist es wichtig, die Arzneimittel im Handgepäck zu verstauen. Empfehlenswert ist vor allem bei Auslandsflügen eine Verteilung der Medikamente auf das Handgepäck und die aufgegebenen Koffer. Geht nämlich doch mal ein Gepäckstück verloren, kann der Betroffene zur Not auf eine weitere Tasche mit der notwendigen Medizin zurückgreifen. Im Ausland an die richtigen Medikamente zu kommen, gestaltet sich nämlich schon allein wegen der fehlenden Sprachkenntnisse als ein schwieriges Unterfangen.

Für Diabetiker, die mit flüssigem Insulin reisen, ist eine Tasche mit kühlenden Elementen ratsam. Zudem ist in solchen Fällen – vor allem bei Flugreisen ins Ausland – besondere Vorsicht geboten. Unter dem Punkt „Medikamente auf Flugreisen – So kommen Sie sicher durch den Zoll“ gehen wir näher auf das Thema ein.

Bei Bedarf und je nach Reiseziel können Sie Ihre Reiseapotheke mit diesen Dingen entsprechend ergänzen:

  • Sonnenschutzcreme sowie kühlende Salbe bei Sonnenbrand
  • Mittel gegen Insekten mit Wirkstoff DEET
  • medikamentöse Malaria-Prophylaxe, u.a. bei Reisen nach Kenia bzw. generell Afrika
  • pflanzliche Beruhigungsmittel wie Baldrian oder CBD Kapseln
  • Ohrentropfen bei Tauchurlaub

Medikamente auf Flugreisen: So kommen Sie sicher durch den Zoll

Grundsätzlich sei gesagt, dass Medikamente für den Eigenbedarf bei Flugreisen kein Problem darstellen. Allerdings verhält es sich bei Flugreisen außerhalb der Europäischen Union etwas komplizierter, da einige Länder, wie etwa bei Reisen in die USA, Singapur oder die Vereinigten Arabischen Emirate, in puncto Medikamenteneinfuhr strenge Regelungen haben. Halten Sie sich aber an die im Folgenden aufgeführten Punkte, sind Sie auf der sicheren Seite.

Menge und Zweck der Medikamente entscheidend

Egal ob Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Schlaftabletten: Bei einer entsprechenden Menge für den Eigengebrauch und einer mehrsprachig ausgestellten ärztlichen Bescheinigung, gibt es auch bei Auslandsflügen mit diesen Medikamenten in der Regel keine Probleme. Reisen Sie mit stärkeren Medikamenten, mit denen auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt wird, achten Sie vor allem auf Folgendes:

  • Verstauen Sie diese Arzneimittel immer griffbereit für eventuelle Nachfragen bei der Sicherheitskontrolle oder am Zoll.
  • Lassen Sie sich für Ihre Medikamente eine ärztliche Bescheinigung (ggf. mehrsprachig) mit Stempel und Unterschrift des Arztes ausstellen. In der Bescheinigung sollten Angaben zur Dauer der Reise und Tagesdosierung sowie zum Wirkstoff dokumentiert sein.
  • Führen Sie Ihre Medikamente immer in der Originalverpackung sowie mit dem jeweiligen Beipackzettel mit.
  • Informieren Sie sich grundsätzlich über die Zollvorschriften des jeweiligen Reiselandes.

Reiseapotheke und Zoll: Besondere Vorsicht bei bestimmten Medikamenten

Während bei Flügen innerhalb Deutschlands die Mitnahme bestimmter Medikamente meist nicht beanstandet wird, sieht das bei Auslandsflügen anders aus. So muss beispielsweise bei einer Reise nach Singapur die Einfuhr von starken Schmerzmitteln oder Psychopharmaka vorab genehmigt werden. Da die rechtlichen Regelungen für die Einfuhr von Medikamenten von Land zu Land variieren, ist es ratsam, sich immer vorab bei der diplomatischen Vertretung des jeweiligen Reiselandes über die Zollvorschriften zu informieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie eines der folgenden Medikamente oder medizinischen Hilfsmittel im Handgepäck mit sich führen:

  • flüssige Medikamente: Viele Airlines erlauben hier einen gesonderten Transport. Verstauen Sie also flüssige Medikamente, wie etwa Insulin, außerhalb des Plastikbeutels für Zahncreme oder Shampoo. Haben Sie dafür eine ärztliche Bescheinigung, dürfen Sie diese Medikamente auch in einem anderen Plastikbeutel im Handgepäck mitführen.
  • Spritzen: Auch hier ist Vorsicht geboten, da Spritzen im Handgepäck als waffenähnliche Gegenstände gelten. Benötigen Sie beispielsweise als Diabetiker eine Insulin-Spritze, führen Sie immer eine ärztliche Bescheinigung mit.
  • Betäubungsmittel: Dazu zählen mitunter starke Schmerzmittel. Hier ist eine Bescheinigung für das Mitführen von Betäubungsmitteln unabdingbar.
  • CBD- und Cannabisprodukte: Hier ist die Lage besonders kritisch. Bei CBD-Produkten kommt es erheblich auf den THC-Gehalt an, worauf wir im Folgenden noch ausführlicher eingehen.
Blick aus dem Flugzeug

Für eine reibungslose Reise die Reiseapotheke vorher checken.

Flugreisen mit CBD: Die wichtigsten Fakten

Präparate mit Cannabidiol, kurz CBD, finden wegen ihrer beruhigenden Wirkung immer mehr Zustimmung. Wegen ihres meist sehr geringen THC-Gehalts gestaltet sich das Reisen mit CBD in Form von Kapseln oder Ölen meist unproblematisch, wenngleich es Einiges zu beachten gilt.

Reisen Sie innerhalb Deutschlands oder der EU bzw. Ländern des Schengenraums, wie etwa Griechenland, Dänemark, Kroatien oder Spanien, mit CBD im Gepäck, gibt es in der Regel beim Zoll keine Probleme. Die meisten dieser Länder erlauben einen THC-Grenzwert von 0,2 Prozent.

Dennoch unterscheiden sich die Gesetze bezüglich der Einführung von CBD oder Produkten aus Cannabis stark. Während in Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden CBD bzw. Cannabis größtenteils legalisiert wurde, herrschen in Thailand, Indonesien, Vietnam und einigen anderen asiatischen Ländern strenge Zollbestimmungen, die selbst harmlose CBD-Produkte als Drogen werten. Bei Flugreisen in diese Länder ist es ratsam, das Cannabidiol nicht mitzunehmen.

Die Erlaubnis zur Mitnahme von CBD im Flugzeug hängt also stark vom THC-Gehalt, dem Reiseziel sowie dem Grund der Einnahme ab. Grundsätzlich ist es immer einfacher, mit einem ärztlich verordneten CBD-Präparat zu reisen.

Flugreisen mit CBD in die USA: Hier gelten besondere Regelungen

Auch in den USA herrschen harte Regeln in Bezug auf die Einfuhr von Medikamenten. Erlaubt sind hier CBD-Produkte aus Hanf mit einem maximalen THC-Gehalt von 0,3 Prozent. Illegal hingegen sind CBD-Präparate aus Cannabis, da diese in den USA zur Liste der illegalen Drogen zählen.

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