Sylt schrumpft: 1,2 Millionen Kubikmeter Sandaufspülungen nötig

Freitag, 22. März 2024

Jedes Jahr sorgen auf Sylt Wellen und Wind dafür, dass etwa 1 Million Kubikmeter Sand ins Meer gespült werden. Um die Küstengebiete der beliebten Nordsee-Insel zu schützen, werden die Strände von Sylt auch in diesem Jahr wieder mit reichlich Sand aufgespült. Warum diese umfangreichen Maßnahmen dringend notwendig sind, lesen Sie hier.

Auch am Strand von Hörnum auf Sylt wird in diesem Jahr wieder Sand aufgespült.

Sandaufspülungen auf 8,5 Kilometern Länge geplant

Im Zeitraum zwischen Mai und September 2024 werden auf der Urlaubsinsel Sylt wieder Sandvorspülungen vorgenommen, die an den sieben Strandabschnitten in Hörnum, Kampen und List erfolgen sollen. Für Reisen nach Sylt sind diese drei Orte besonders beliebt. Geplant sind dafür knapp 1,2 Millionen Kubikmeter Sand. Nach Angaben des Ministeriums wird in diesem Jahr mehr Sand zurück an die Strände von Sylt gespült als in den vergangenen Jahren.

Grund für die großen Sandaufspülmaßnahmen sind unter anderem die Sturm- und Kantenfluten, durch die viel Sand an den Stränden verloren gegangen ist. Die Folge waren flache und ausgeräumte Strände und aufgebrauchte Vordünen, erklärt Birgit Matelski, die Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN).

Stürme und daraus resultierende Meeresbrandungen führen, laut Bericht des Landesbetriebs, jährlich zu Abtragungen an der Westseite von Sylt. Weiter erklärt der Umweltminister von Schleswig-Holstein, Tobias Goldschmidt, dass Sylt ohne die Vorspülungen jedes Jahr um bis zu vier Meter schrumpfen würde. Die Sandvorspülungen würden nicht nur die Küstengebiete, sondern ebenso das angrenzende Festland vor Sturmflutschäden schützen, erklärt der Umweltminister weiter. Nicht zuletzt sei der Klimawandel für die zunehmenden Sturmfluten verantwortlich. „Bereits heute ist der Meeresspiegel rund 20 Zentimeter höher als vor noch vor etwa einem Jahrhundert.“, erzählt der Umweltminister.

Maßnahmen kosten mehrere Millionen Euro

Die über eine Million Kubikmeter Sand werden auch in diesem Jahr wieder mithilfe von Spezialschiffen (Saugbaggern) vor der Küste Westerlands aus 30 Metern Tiefe entnommen. Das Sand-Wasser-Gemisch wird anschließend durch Rohre wieder zurück an den Strand gespült. Diese Sandaufspülungen auf Sylt erfolgen bereits seit 1972. Seitdem wurden dafür, laut Küstenschutzministerium, rund 260 Millionen Euro investiert.

Aktuelle Reise-News
Neues Gesetz soll Griechenlands Strände vor Überfüllung schützen
Neues Gesetz soll Griechenlands Strände vor Überfüllung schützen
Neue Verhaltensregeln am Gardasee kommen Erholungssuchenden zugute
Neue Verhaltensregeln am Gardasee kommen Erholungssuchenden zugute
Zugreisen im Sommer: Diese Städtereiseziele sind besonders beliebt
Zugreisen im Sommer: Diese Städtereiseziele sind besonders beliebt