Thomas Cook: Abreisen bis 13. Oktober werden abgesagt

Donnerstag, 26. September 2019

Bei der deutschen Tochter von Thomas Cook wurden „letzte Optionen ausgelotet“ – leider vergeblich. Seit Mittwoch (25. September) ist auch die Thomas Cook GmbH insolvent. Anstehende Abreisetermine wurden abgesagt. Für Pauschalurlauber greift nun die Insolvenzversicherung, die für Hotel und Rückflug zuständig ist.

Thomas Cook

Nachdem auch die deutsche Thomas Cook zahlungsunfähig ist, greift nun die Insolvenzversicherung.

Versicherung springt für Pauschalurlauber ein

Nach kurzem Ringen hat gestern nun auch das deutsche Tochterunternehmen von Thomas Cook einen Insolvenzantrag gestellt. Pauschalreisende, die einem Reiseveranstalter der Thomas Cook GmbH unterwegs sind, werden nun von der Insolvenzversicherung betreut. Von der Pleite betroffen sind demnach Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin.

Nachdem geplante Reisen mit Abreisedatum 23. bi 26. September gecancelt wurden, teilte das Unternehmen nun mit, dass auch sämtliche Abreisen bis einschließlich 13. Oktober nicht realisiert werden können. Alle Betroffenen werden hierüber schriftlich benachrichtigt. Alle Kunden, die über einen Veranstalter von Thomas Cook gebucht haben, sollten sich mit ihrem Reiseveranstalter zwecks Umbuchung bzw. Rückerstattung der Kosten in Verbindung setzen.

Der Deutsche Reiseverband (DRV) kritisierte zudem erneut, dass Hotelgäste zur Zahlung gedrängt werden. Spätestens seit gestern gibt es dafür auch gar keinen Grund mehr. Durch die Insolvenz der deutschen Thomas Cook GmbH greift für Pauschalurlauber die Insolvenzversicherung, im aktuellen Fall ist das die Zurich Versicherung. Diese hat bereits angekündigt, dass Kosten, die vom Reiseveranstalter nicht beglichen wurden, übernommen werden. Gleichzeitig ist die Zurich Versicherung auch für die Rückholung deutscher Urlauber zuständig.

16.000 britische Urlauber kehren heim

Großbritannien hat für den heutigen Donnerstag den Rückflug von 16.000 britischen Urlaubern angesetzt, insgesamt sind 70 Flüge von der britischen Luftfahrtbehörde CAA dafür vorgesehen. In den vergangenen drei Tagen wurden bereits 30 Prozent der britischen Touristen zurückgeholt. Die gesamte Rückholaktion (Operation Matterhorn) soll am 6. Oktober beendet werden. Bis dahin sollen alle 600.000 Urlauber wieder zuhause sein, mehr als 1.000 Flüge sind hierfür geplant.

Bulgarien befürchtet enorme Umsatzeinbußen

Innerhalb Europas sind vor allem beliebte Reiseziele am Meer von der Thomas-Cook-Pleite betroffen. Nicht nur in Griechenland rechnet man mit Rekordverlusten, auch in Bulgarien erwartet man mit herben Einbußen in Millionenhöhe. Als Reaktion auf festgehaltene Touristen in Hotels hat die bulgarische Tourismusministerin, Angelina Angelkowa, bulgarische Hoteliers dazu aufgerufen, Gäste trotz der Insolvenz des Reiseveranstalters weiter zu betreuen. Ein drohender Imageschaden sowie das künftige Fernbleiben von Urlaubern sollen damit abgewendet werden.

Aktuell befinden sich 3.940 Urlauber, die über Thomas Cook gebucht haben, in Bulgarien, insbesondere in den Badeorten Burgas und Varna. In der sommerlichen Hauptsaison bescherte der insolvente Reisekonzern dem Land am Schwarzen Meer zwischen 350.000 und 450.000 Touristen.

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