Tourismus-Betrug in schwindelerregender Höhe

Sonntag, 2. September 2018

In Nepal sollen findige Betrüger ahnungslose Urlauber und deren Versicherungen geschröpft haben. Unnötige Behandlungen von im Grunde kerngesunden Touristen, kostspielige Rettungsaktionen mit dem Hubschrauber in luftigen Höhen, Symptome, die bewusst provoziert wurden. Ein handfester Betrug, der nicht nur bei den Betroffenen für Übelkeit sorgt. Jetzt greift der Staat ein.

Der majestätische Mount Everest im Himalaya

Der majestätische Mount Everest im Himalaya.

Hobby-Bergsteiger im Himalaya geraten leicht in die Fänge der Höhenkrankheit. Kopfschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Müdigkeit sind die ersten Symptome, später treten auch Schwindel und Orientierungslosigkeit auf. Rettungsaktionen in schwindelerregender Höhe sind also durchaus keine Seltenheit. Vorausschauende Touristen sichern sich ab, indem sie vor dem Aufstieg ein Versicherungspaket buchen, welches auch einen Flug im Rettungshubschrauber umfasst. Doch in Nepal sollen findige Betrüger nun genau diese Versicherungen ausgenutzt haben.

Kletterfreunde träumen davon: einmal im Himalya bergsteigen. Traumhafte Aussichten und vor allem eine einmalige Erfahrung sind auf 3.000 bis 5.000 Metern Höhe garantiert. In Nepal sorgten Betrüger nun jedoch dafür, dass der Traum vieler Wanderer in einen Albtraum umschlug. Sie erklärten gesunde Touristen für krank und ließen sie gegen ihren Willen per Hubschrauber aus der Höhe holen. Einige Reiseveranstalter gingen noch weiter und mischten Substanzen in das Essen der Touristen, um das Eintreten von Symptomen in luftiger Höhe sicherzustellen.

Aufgedeckt wurde der Touristenskandal von den nepalesischen Behörden, die nun weiter gegen die Hauptverdächtigen, die bei den ausländischen Versicherern abkassierten, ermitteln. Acht Reiseveranstalter, vier Krankenhäuser und drei Hubschrauberanbieter sollen an dem Komplott beteiligt sein. Neben den unnötigen Rettungsaktionen sorgten sie auch für falsche Diagnosen und die Abrechnung kostspieliger Therapien, die nie stattfanden.

Durch die Ermittlungen zeigt der Staat Nepal, der auf den Tourismus angewiesen ist, dass er derartige Praktiken nicht duldet. Einem Abenteuer im höchsten Gebirge der Erde dürfte in naher Zukunft also nichts im Wege stehen, was ob der vielfältigen einmaligen Eindrücke, die sich dort erleben lassen, höchst erfreulich ist.

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