Urlaubsreisen tragen kaum zur Corona-Ausbreitung bei
Donnerstag, 18. Februar 2021
Eine gute Nachricht für die Tourismusbranche: Unlängst hat eine umfassende Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) herausgefunden, dass Urlaubsreisen deutlich weniger zur Ausbreitung der Corona-Pandemie beitragen als bisher angenommen. Darüber hinaus hat die RKI-Studie noch andere interessante Details aufgedeckt.
Pauschalurlauber verursachen kaum neue Corona-Fälle
In der Studie des Robert Koch-Instituts wurden Pauschalreisen im Sommer 2020 verbunden mit dem Infektionsgeschehen analysiert und ausgewertet. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So kam in der aktuellen Studie heraus, dass Pauschalreisen vergleichsweise wenig mit der Ausbreitung von Covid-19 zu tun haben.
Die RKI-Studie hat unter anderem aufgedeckt, dass es unter Reiserückkehrern aus Expositionsländern, darunter Rumänien, Kroatien, Kosovo und die Türkei, hohe Infektionszahlen gab. Aus diesen Ländern stammen viele Menschen mit Migrationshintergrund oder Saison- und Vertragsarbeitern. Somit zieht die Studie das Fazit, dass der Besuchen von im Ausland lebenden Familienmitgliedern und Verwandten eine deutlich größere Rolle bei der Einschleppung des Coronavirus nach Deutschland spielt. Nach wie vor stecken sich jedoch mit Abstand die meisten Menschen innerhalb Deutschlands mit dem Coronavirus an.
Ansteckungsorte der in Deutschland zwischen dem 20. Juli und 20. September 2020 registrierten Covid-19-Fälle:
- Deutschland: 26.282
- Kosovo: 4.369
- Kroatien: 3.903
- Türkei: 3.131
- Bosnien und Herzegowina: 1.193
- Rumänien: 1.096
- Spanien: 1.059
- Frankreich: 760
- Bulgarien: 693
- Italien: 548
- Nordmazedonien: 535
Quelle: RKI
Flexibel Urlaub buchen und bei Bedarf kostenlos stornieren
Nicht nur aufgrund der Erkenntnisse, die durch die RKI-Studie bekannt wurden, empfiehlt es sich aktuell Urlaub zu buchen und die nächste Reise schon mal zu planen. Denn Frühbucher profitieren zur Zeit von attraktiven Rabatten. Darüber hinaus bieten viele Reiseveranstalter derzeit flexible und teils kostenlose Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen an. In vielen Fällen kann der Urlaub bis 14 Tage vor Abreise (teilweise auch später) kostenlos storniert oder umgebucht werden – und das ohne Angabe von Gründen. Das schafft nicht nur Planungssicherheit beim Reisen, sondern schürt Vorfreude in absehbarer Zeit wieder verreisen zu können.
Dagegen waren die Infektionszahlen von Reise-Rückkehrern aus Spanien und Frankreich deutlich geringer. Als Grund dafür nennt das RKI unter andrem, dass Urlauber merklich weniger intensiven Kontakt zu Einheimischen haben als jene, die im Ausland ihre Familie besuchen. Ebenso führt das RKI die guten Hygienekonzepte der Hotels auf, welche zur Eindämmung der Pandemie beigetragen haben.
Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), lobt den guten Effekt der Hygienekonzepte der Hotels. Nach seiner Meinung könne die Tourismusbranche auf dieser Erkenntnis aufbauen. Reise-Experten und Politiker sollten, seiner Meinung nach, jetzt miteinander kooperieren und an einem Stufenplan für ein Neustart-Konzept des Tourismus arbeiten.