Venedig verlangt Eintritt: Tagestouristen müssen zahlen

Freitag, 4. Januar 2019

Ein Musterbeispiel für Overtourism ist Venedig. Die mediterrane Hafenstadt wird täglich von Tausenden von Touristen förmlich heimgesucht. Nun wehrt sich die Stadt – und verlangt Eintritt.

Lagune in Venedig

Touristen müssen künftig Eintritt für Venedig zahlen.

Venedig kann sich vor Touristenmassen kaum noch retten. Da teilt die italienische Hafenstadt das Schicksal zahlreicher Orte weltweit. Besonders heikel sind hier aber vor allem die Kreuzfahrtschiffe, die täglich Tausende von Passagiere förmlich ausspucken. Sie strömen in Scharen in die Stadt, schauen sich im Schnellverfahren die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an und sind dann wieder weg.

Die Probleme gehen aber nicht nur allein von den Kreuzfahrtschiffen selbst aus, die im Hafen anlegen und dabei massive Wellen erzeugen, die die Struktur der Stadt gefährden. Die Probleme hängen auch eng mit den Touristen selbst zusammen, die meist nur wenig bis gar kein Geld, dafür aber jede Menge Müll hinterlassen.

Venedig verlangt Eintritt von Tagestouristen

Wo Hotelgäste in vielen Städten derzeit eine Taxe entrichten, werden künftig Tagestouristen mit einem „Eintrittspreis“ zur Kasse gebeten. Das Parlament in Rom hat den Haushaltsplan der italienischen Regierung jedenfalls bereits verabschiedet und so können je nach Saison zwischen 2,50 und 10 Euro für den Besuch der Hafenstadt fällig werden.

Das eingenommene Geld soll dann wiederum der Stadt selbst zu Gute kommen. Es soll herangezogen werden, um die Reinigung und die Entsorgung des Mülls zu übernehmen. Dem Hotelverband Federalberghi kommt das gerade gelegen. Der erklärt, dass es nur fair sei, wenn nicht nur Hotelgäste zur Kasse gebeten werden. Außerdem seien die italienischen Städte wie Museen und so sei es nur richtig, wenn man auch eine Eintrittskarte kauft, erklärte er gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa.

Andere Städte könnten dem Beispiel Venedigs folgen.

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