Was Großbritannien-Urlauber nach dem Brexit erwartet

Donnerstag, 22. November 2018

Nur wenige Monate vor dem Austritt Großbritanniens aus der EU ist die Unsicherheit groß. Wir zeigen hier, worauf sich England-Touristen einstellen müssen und welche Vorteile der Brexit bieten könnte.

Doppeldecker Busse vor dem Big Ben

Für Touristen könnte sich bald einiges bei der Einreise nach Großbritannien ändern.

Nicht mehr lange, dann wird Großbritannien am 29. März 2019 aus der EU austreten. Das steht fest. Unklar ist jedoch, wie der Austritt ablaufen wird. Fluggesellschaften und Behörden bereiten sich jedenfalls auf alle möglichen Szenarien vor. Wir klären nachstehend die wichtigsten Fragen für Reisende:

Wird der Urlaub in Großbritannien durch den Brexit teurer?
Nein, er wird wahrscheinlich sogar günstiger. Bereits bei Bekanntgabe des Brexit-Entscheids stürzte das Pfund auf den tiefsten Stand seit 1985 und hat sich seitdem kaum erholt. Daher gibt es also mehr Pfund für weniger Euro. Experten gehen davon aus, dass sich der Trend fortsetzen könnte, auch weil der Brexit die britische Wirtschaft belastet.

Wird die Einreise komplizierter?
Da Großbritannien kein Mitglied des Schengener Abkommens ist, gibt es bei der Einreise Grenzkontrollen, bei der Urlauber wenigstens ihren Personalausweis vorzeigen müssen. Ob dieser nach dem Brexit ausreicht, ist noch unklar. Es könnte gut sein, dass die Briten nach dem EU-Austritt auch von EU-Bürgern bei der Einreise einen Reisepass verlangen.

Benötigen EU-Bürger dann ein Visum?
Für eine Urlaubsreise mit ziemlicher Sicherheit nicht. Denn Großbritannien wird bestimmt nicht auf europäische Touristen verzichten wollen und daher wohl auch keine umständliche Visumspflicht einführen.

Könnte ein Chaos an den Flughäfen drohen?
Ausgeschlossen ist es nicht. Mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU verlieren auch die Privilegien britischer Fluggesellschaften im EU-Luftverkehr ihre Gültigkeit. Britische Airlines dürften dann ohne neuverhandeltes Abkommen nicht einfach so innerhalb der EU landen oder Flüge zwischen EU-Staaten durchführen. Interessant wird dies bei dem Billigflieger Ryanair, der mehrheitlich britischen Aktionären gehört. Hier könnte der Flugverkehr bei einem chaotischen Brexit bis zu drei Wochen lahmgelegt werden.

Sind strengere Zollvorschriften wahrscheinlich?
Zumindest ist dies durchaus denkbar. Zollrechtlich könnten Waren aus Großbritannien wie andere Drittlandswaren, vergleichbar etwa mit Mitbringseln aus den USA, abzufertigen sein. Dies würde bedeuten, dass deutlich geringere Reisefreimengen bei Alkohol gelten. Noch darf man zum Bespiel aus Schottland zehn Liter Whisky ohne Zollformalitäten mit nach Hause nehmen. Als Drittland dürften Schottland-Urlauber dann nur noch einen Liter Whisky im Koffer haben. Bei sonstigen Waren muss vor allem darauf geachtet werden, dass deren Wert die Grenze von 300 Euro nicht übersteigt, bei Schiffs- und Flugreisen liegt die Grenze bei 430 Euro.

Wenn Großbritannien zum Drittland werden würde, hätte das aber auch einen Vorteil: Zum Beispiel bei Städtereisen nach England dürfte dann steuerfrei im Duty-free-Shop eingekauft werden, wobei natürlich auch hierbei die Reisefreimengen zu beachten sind.

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