Die „Lieblingsinsel der Deutschen“ wird teurer: Mallorca zieht die Preise an

Mittwoch, 25. April 2018

Trotz steigender Hotelpreise, Protesten der mallorquinischen Bevölkerung und einer Umweltabgabe war die Baleareninsel 2017 als Reiseziel beliebt wie eh und je. Der Mallorca-Boom hält also an – doch ist das womöglich nur noch eine Frage der Zeit? Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Hotelpreise nämlich abermals gestiegen.

Mallorca Formentor All Inclusive

Auch das Kap Formentor könnte von den Plänen zur Eindämmung des Massentourismus betroffen sein.

Das bemerken auch die Reiseveranstalter, deren Presseabteilungen nahezu alle leichte Erhöhungen vermelden. Noch mache dies den meisten Touristen offenbar nichts aus, doch das könne sich auf lange Sicht ändern. Sollte das Preisgefälle weiterhin wachsen, könnten sich in den kommenden Jahren viele Reisende gegen Mallorca entscheiden und beispielsweise eher einen Last-Minute-Türkei-Urlaub buchen.

Denn auch wenn es in der Saison 2018 laut „Mallorca Magazin“ wieder mehr All-inclusive-Hotels geben soll, die bei Sparfüchsen beliebt sind, wird der Urlauber auch dort nicht vor erhöhten Ausgaben bewahrt: Auf den Balearen wird die Touristensteuer in der Hauptsaison zwischen Mai und Oktober nämlich noch einmal verdoppelt. Dabei richtet sich die Höhe der Abgabe zwar nach der Qualität der Unterkunft, sodass in Fünf-Sterne- und Vier-Sterne-Superior-Hotels vier Euro pro Nacht veranschlagt werden und in Ein- bis Drei-Sterne-Hotels nur zwei Euro, doch die zusätzlichen Abgaben stoßen ersten Stammurlaubern bereits sauer auf, was sich unter anderem daran zeigt, dass Urlauber mittlerweile eher einen Last-Minute-Mallorca-Urlaub buchen, als sich auf Frühbucher-Arrangements zu stürzen.

Hinzu kommt, dass die Proteste der Einheimischen gegen die Touristenmassen nicht abreißen und die Lokalpolitik zunehmend in Zugzwang gebracht wird. So soll es neben der bereits erwähnten Verdopplung der Touristenabgabe noch zu weiteren Maßnahmen kommen. Unter anderem soll die Panoramastraße zum Kap Formentor in den Sommermonaten zeitweise für Privatwagen gesperrt werden.

Doch nicht nur den Autofahrern, auch den Ferienunterkünften möchte die Behörde an den Kragen. Wegen der zunehmenden Überfüllung der Insel möchte der Inselrat Mallorca künftig in Zonen einteilen, in denen per Quote festgelegt ist, ob und wie viele Wohnungen als Ferienunterkunft vermietet werden dürfen. Zumindest von letzterer Maßnahme dürfte die kommende Reisesaison aber noch unberührt sein.

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